3. Internationaler Willy-Brandt-Preis
via SPD.de
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10. April 2014 – Daniel von Fromberg
Die Unbeugsame
Am Freitag bekommt Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi im Willy-Brandt-Haus den 3. Internationalen Willy-Brandt-Preis verliehen. Mit dem Preis würdigt die SPD das herausragende Eintreten der Birmesin für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte in ihrem Heimatland. SPD.de stellt die unbeirrbare Freiheitskämpferin vor.
Ihr Mut und ihr unbeugsamer Durchhaltewille hat Generationen von Menschen in aller Welt inspiriert: Birmas berühmteste Dissidentin Aung San Suu Kyi ist selbst unter schwersten Umständen nie von ihren Prinzipien abgerückt: Freiheit, Demokratie, Selbstbestimmung.
15 Jahre Hausarrest
Dafür nahm die 68-Jährige sogar 15 Jahre Hausarrest in Kauf – und damit die Trennung von ihren Kindern und ihrem sterbenden Ehemann. Ihre Bewunderer rücken sie angesichts dieser harten Jahre in die Nähe von Nelson Mandela, ihr gewaltloser Widerstand gegen die Militärmachthaber in Birma erinnert bis heute viele an Mahatma Gandhi.
Eine Jugend als Weltbürgerin
Suu Kyi wurde 1945 als Tochter des 1947 ermordeten Unabhängigkeitshelden General Aung San geboren. Aufgewachsen in Indien, studierte sie in den 1960er Jahren Philosophie in Oxford. 1972 heiratete sie den Tibetologen Michael Aris und bekam mit ihm zwei Kinder. In den folgenden Jahren lebte sie in Bhutan, England, den USA und Japan.
Unbeugsam gegen das Regime
1988, während eines Besuchs in Birma bei ihrer sterbenden Mutter, geriet Suu Kyi in den Studierendenaufstand gegen die Herrschaft der seit 1962 regierenden Militärdiktatur und hielt ihre erste große Rede.
Wenig später gründete sie die Nationalliga für Demokratie (NLD) und wurde deren Vorsitzende. Die herrschenden Generäle sperrten sie wenig später ein. Bei den 1990 vom Regime veranstalteten Wahlen gewann die NLD zwar haushoch, doch die Junta ignorierte das Ergebnis. Suu Kyi blieb unter Hausarrest. 1991 bekam sie den Friedensnobelpreis für ihren gewaltlosen Widerstand gegen das Regime.
2010: Endlich frei
Ihren Mann sah Suu Kyi zuletzt 1995, vier Jahre vor seinem Tod. Die Generäle verweigerten dem Krebskranken die Einreise nach Birma. Suu Kyi fuhr nicht zu ihm nach Großbritannien, weil sie wusste, dass sie nie wieder in die Heimat zurückgelassen worden wäre. Auch ihre Söhne sah sie jahrelang nicht.
Erst nach den 2010 von der Militärjunta abgehaltenen Wahlen kam Suu Kyi frei. Die NLD hatte den Wahlgang wegen unannehmbarer Auflagen boykottiert. Trotzdem ergriff Suu Kyi wenige Monate später die Hand der Versöhnung, die ihr Ex-General Thein Sein als Präsident entgegen streckte. 2011 drehte der französische Regisseur Luc Besson einen Spielfilm über ihr Leben.
2013 wurde sie auf dem ersten Parteitag der NLD als Parteivorsitzende bestätigt – und geht damit als Spitzenkandidatin in die für 2015 geplante Parlamentswahl. Dies ist die erste freie Wahl des Landes. Ohne Suu Kyi gäbe es sie nicht.
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