Der Stadtteil Wanheimerort
Wanheimerort ist ein Stadtteil von Duisburg im Stadtbezirk Mitte mit ca. 18.220 Einwohnern.
Entstehungsgeschichte
Wanheimerort hat seinen Namen nach einer noch bis zum 18. Jahrhundert vorhandenen Rheininsel. Bis zur napoleonischen Zeit bildete er den südlichsten Zipfel des alten Herzogtums Kleve (von der Exklave Wanheim-Angerhausen abgesehen).
Noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts war die gesamte Fläche vom Duisburger Stadtwald bedeckt. Die Rodung und Bebauung des Gebietes begann im Jahre 1841. Seit 1846 durchquert die Trasse der Cöln-Mindener Eisenbahn den Osten von Wanheimerort, die parallel dazu verlaufende B 8 teilt den Stadtteil in zwei Hälften. Größere Industriebetriebe siedelten sich vor allem entlang des Rheins an, die Bevölkerungszahl wuchs dadurch rasch bis auf etwa 30.000 Menschen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wanderten viele Industriebetriebe ab und Arbeitsplätze gingen verloren.
Wanheimerort liegt südlich der Duisburger Innenstadt. Im Norden liegen die Stadtteile Hochfeld und Neudorf. Im Westen bildet der Rhein die natürliche Grenze. Der westliche Teil ist geprägt von Mehrfamilienhäusern, hier findet man auch kleinere und mittlere Industriebetriebe. Unterbrochen werden diese von sechs Kleingartenanlagen, die grüne Oasen bilden. Dies sind: KGV Am Rheintörchen, KGV Feldmark, KGV Fuchspfad, KGV Hardtmühle, KGV Heimaterde, KGV Grüner Winkel, KGV Kulturstrasse.Im Osten befindet sich der Stadtteil Wedau mit dem Sportpark. Besonders im östlichen Stadtteil wird das Bild durch kleinere Häuser, viel Grün und dem Zugang zum Stadtwald geprägt.
Direkt an der Einkaufsmeile auf der Fischerstraße schließt sich der Michaelplatz an. Er ist der Mittelpunkt Wanheimerorts. Jeden Dienstag und Donnerstag bieten die Markthändler ihre Waren an. Einmal im Jahr trifft sich hier auch der Schützenverein und es gibt alljährlich Auftritte von Interpreten, Karaoke-Wettbewerbe und verkaufsoffene Sonntage auf der Fischerstraße. Am „Tag der Vereine“ stellen sich verschiedene Vereine, Parteien und andere Organisationen vor. Für Unterhaltung sowie Essen und Trinken ist hier immer gesorgt. Die Veranstaltung findet jedes Jahr im Juni/Juli statt.
Sehenswertes
- In Duisburg-Wanheimerort befindet sich auch das Feuerwehrhaus der 1859 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Löschgruppe 102 Altstadt, der ältesten Freiwilligen Feuerwehr Nordrhein-Westfalens.
- 1926/27 entstand die Dickelsbachsiedlung. Als Teil der „route-industriekultur“ ist sie, mit ihren schmalen Typenhäusern, ein ausgewiesenes Stück Industriegeschichte. Auch als Filmkulisse wurde die Siedlung schon genutzt. Ein Filmteam um Regisseur Florian Schönherr drehte hier Szenen zum Film „Bonanza“.
- Im September 2006 wurde auf der Fischerstraße die Stele des Bildhauers Arnd Sondermann eingeweiht. Die Stele ist ein Geschenk des Wanheimerorter Bürgervereins von 1874 e. V. und zeigt die Zweiteilung durch die Düsseldorfer Straße. Das die beiden Stelen verbindende Edelstahlkabel symbolisiert die beiden Kabelwerke, die früher im Stadtteil wichtige Wirtschaftsunternehmen waren.
- Neben einigen älteren Häusern aus der Jahrhundertwende und des Jugendstils, gibt es noch zwei Luftschutzbunker, in Form der Hochbunker im Stadtteil. Einer befindet sich an der Eschenstraße/Ecke Nikolaistraße und der andere an der Eberstraße. Beide Bunker dienen Hobbymusikern als Proberäume.
- Ein Tiefbunker befindet sich noch unter dem Michaelplatz.
Verkehrsanbindung
In Duisburg-Wanheimerort verkehrt u.a. die Straßenbahnlinie 903 der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) von Hüttenheim bis Dinslaken sowie die Stadtbahnlinie U79 von der Rheinbahn Düsseldorf/DVG von Düsseldorf bis Duisburg-Meiderich.
Am S-Bahn-Haltepunkt Duisburg-Schlenk verkehrt die S-Bahn-Linie S1 von Dortmund Hbf über Duisburg Hbf nach Solingen Hbf.
Duisburg-Wanheimerort ist auch über die A 59 über die Abfahrt Nr. 13 zu erreichen.
Lernanstalten
Der Stadtteil Wanheimerort in Duisburg besitzt
- zwei Gemeinschaftsgrundschulen (Habichtstraße und Eschenstraße), sowie
- eine katholische Grundschule (Eschenstraße). Weiterführende Schulen sind
- die Hauptschule an der Hitzestraße (Hitzeschule) sowie
- die Karl Lehr Realschule an der Wacholderstraße. Daneben gibt es noch
- eine Förderschule an der Eschenstraße sowie
- die Schule für hör- und sprachbehinderte Kinder an der Kranichstraße.
Ac 2002 bestand in Wanheimerort die international ausgerichtete Privatschule St. George’s School, in der Kinder vom Vorschulalter bis zum Schulabschluss (3 – 16 Jahre) in englischer Sprache unterrichtet wurden. Diese Schule ist kostenpflichtig und hat den Standort in den Suisburger Süden verlagert.
Kirchengemeinden und religiöse Gemeindschaften
Die Katholische Gemeinde besteht zur Zeit aus den Bezirken um St. Michael und St. Petrus Canisius und ca 7.500 Gemeindeglieder. Die Evangelische Gemeinde Wanheimerort besteht aus dem 1. Bezirk mit der Gnadenkirche und dem 4. Bezirk mit dem Gemeindehaus Vogelsangplatz und hat zur Zeit ca. 5000 Gemeindeglieder. Daneben gibt es noch mehrere Freikirchliche Gemeinden (Freie evangelische Gemeinde Eschenstrasse; Gemeinde der Christen Ecclesia, Fischerstraße). Die islamische DITIB-Gemeinde hat eine Moschee an der Ecke Fischerstraße/Wanheimer Straße. Am 5 Oktober 2006 besuchte der Bundespräsident Horst Köhler und seine Frau Eva Luise Köhler die DITIB Gemeinde in Wanheimerort.
Nachbarschaft
In unmittelbarer Nähe befindet sich die MSV-Arena, das Stadion des Fußballvereins MSV Duisburg. Auf dem Vorplatz finden regelmäßig Trödelmärkte, Kirmes und Zirkus statt.
Die Regattabahn Duisburg ist eine Wettkampfstrecke für den Kanu- und Rudersport. Sie ist ca. 2300 m lang und ca. 150 m breit und befindet sich im Sportpark Wedau. Er gilt als der größte zusammenhängende Sportpark seiner Art in Deutschland. Die Regattastrecke wurde Anfang der 1930er Jahre errichtet, 1935 eingeweiht und ist heute Austragungsort von nationalen und internationalen Wettkämpfen im Kanu- und Rudersport.
Die Duisburger Sechs-Seen-Platte ist ein aus sechs Seen bestehendes Erholungsgebiet im Stadtteil Wedau. Sie besteht aus den Seen: Wambachsee, Masurensee, Böllertsee, Wolfssee, Wildförstersee und Haubachsee. Die Seen haben eine Gesamtwasserfläche von etwa 150 Hektar. Das gesamte Gebiet umfasst eine Fläche von etwa 283 Hektar. Es verfügt über ein Wanderwegenetz von 18 Kilometern. Die Sechs-Seen-Platte ist entstanden aus der Kiesbaggerei des Grafen Spee. Der Haubachsee wurde erst 2001 vollständig ausgebaggert.
Quelle: Wikipedia | Grafik: Google