Anlässlich des 148. Gründungstags der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands am Montag, 23. Mai 2011, luden wir gemeinsam mit anderen Duisburger Ortsvereinen alle Interessierten zu einem Kulturabend ein. (Drei Videos sind online s. u.)
Da eigentlich kein exaktes Gründungsdatum existiert, beruft sich die SPD auf die Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) durch Ferdinand Lassalle am 23. Mai 1863. Im Jahre 1869 gründeten August Bebel und Wilhelm Liebknecht in Eisenach die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP).
Am Ende des Vereinigungsparteitages (22. bis 27. Mai 1875) schlossen sich der ADAV und die SDAP zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) zusammen. Nachdem im Herbst 1890 die Sozialistengesetzes außer Kraft traten, änderte die Partei ihren Namen in „Sozialdemokratische Partei Deutschlands“.
Programm
19.00 Uhr Einlaß
19.30 Uhr Eröffnung durch Alt-Oberbürgermeister Josef Krings
19.45 Uhr Canzoni Popolari Italiane I – Lotta e Resistenza
Italienische Volks- und Arbeiterlieder I – Kampf und Widerstand
Gesang und Gitarre: Antonella Sellerio
20.15 Uhr Giustizia e Libertà – Gerechtigkeit und Freiheit
Freiheitliche Traditionen in der sozialistischen Bewegung
Valdo Spini (Minister a. D. der Republik Italien / Florenz)
20.30 Uhr Pause
20.45 Uhr Laß mich lügen … – Kleines Kabarett zur Gemütslage der Nation (Okko Herlyn)
21.15 Uhr Canzoni Popolari Italiane II – Amore e Lavoro
Italienische Volks- und Arbeiterlieder II – Liebe und Arbeit
Gesang und Gitarre: Antonella Sellerio
21.45 Uhr Abschied und Ausblick (Hans Pflug MdB)
Ausklang nach „Stehvermögen“
Giustizia e Libertà
Gerechtigkeit und Freiheit war der Name einer liberal-sozialistischen Widerstandsorganisation, die 1929 von italienischen Flüchtlingen, Carlo Rosselli, Emilio Lussu und anderen, in Paris gegründet wurde. Sie begannen Widerstand gegen den Faschismus, in Italien seit 1923 an der Macht, zu organisieren, bildeten Ortsgruppen und führten eine intensive Propagandakampagnedurch. Parole: „Insorgere! Risorgere!“ (Lehn dich auf! Lebe auf!) In ihren Konzepten entwickeltenihre Verantwortlichen ab 1932 einen neuen Entwurf für das Italien nach Mussolini: Nicht die Ordnungvor dem Faschismus sollte wiederhergestellt werden, sondern eine neue soziale Demokratie miteinem republikanischen Staat im Zentrum wurde angestrebt. Die Distanz zum Kommunismus und zum Partito Comunista Italiano wurde deutlich hervorgehoben – dies hinderte die freiheitlichen Sozialisten nicht, im Spanischen Bürgerkrieg an der Aragon-Front mit einer eigenen Einheit, die sich aus italienischen Anarchisten, Sozialisten, Liberalen und Kommunisten zusammensetzte, einzugreifen. Parole: „Oggi in Spagna! Domani in Italia!“ (Heute in Spanien! Morgen in Italien!)
Nach der Besetzung Frankreichs durch die Wehrmacht wurden die Mitglieder verstreut. Die Gruppe formierte sich 1943 nach dem Waffenstillstand zwischen Italien und den Allierten, gefolgt von einer Besetzung Mittel- und Norditaliens durch deutsche Einheiten, neu als Partito d‘ Azione (Partei der Aktion). Wieder wurde die freiheitliche Tradition im Namen unterstrichen: Einen Partito d’Azione hatte es schon einmal, von 1853 bis 1867, gegeben. Er war die Partei der republikanischen Revolutionäre während des Risorgimento, es war die Partei Giuseppe Mazzinis und Giuseppe Garibaldis. Der militärische Arm der Organisation, ihre Partisanenbrigaden nannten sich weiter „Giustizia e Libertà“.
Ihre Einheiten wurde als ernst zu nehmende militärische Einheiten betrachtet und gewannen Kämpfer aus allen sozialen Schichten. Als eine der stärksten nicht kommunistischen Partisanenverbände erhielten sie Unterstützung von den westlichen Alliierten. Ihre Zentren waren u.a. Turin, Florenz und Mailand. In den 20 Kriegsmonaten 1945 erlitten sie Verluste von 4500 Mann, darunter die Mehrzahl ihrer Offiziere. Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte der Partito d’Azione mit Ferruccio Parri den ersten Ministerpräsidenten, spaltete sich jedoch in zwei Flügel. Die Mehrheit schloß sich den Sozialisten an, die Minderheit den linksliberalen Republikanern. Heute wird das politische Erbe dieser Richtung von den Circolo Rosseli gepflegt. Valdo Spini ist der Präsident der Fondazione Circolo Rosseli in Florenz. Und auch das Motto hatte eine Wiedergeburt: „Libertà e Giustizia“ ist heute der Slogan der Prostestbewegung der italienischen Intellektuellen gegen Ministerpräsident Silvio Berlusconi. (Angaben weitgehend dem deutschen, englischen und italienischen Wikipedia entnommen)
Gesangsgruppe VORWÄRTS
Im letzten Jahr hatten wir am 23. Mai zu unserem Parteigeburtstag den Genossen Rolf Stöckel, einen der Herausgeber des VORWÄRTS-Liederbuches zu Gast. Die Genossinnen und Genossen können bestätigen: Ein gelungener Abend! Nun hat die Redaktion des VORWÄRTS die Initiative ergriffen und fördert die Bildung von VORWÄRTS-Chören und Gesangsgruppen. Mit Sicht auf unser Jubiläum in zwei Jahren. Ohne einen allzu hohen Anspruch wollen wir auch in Duisburg starten, schauen, was möglich ist. Gedacht ist an etwa vier Gesangsabende im Jahr, wenn es klappt mit Klampfe oder Klavier als Begleitung.
Alle Interessierten können sich telefonisch an Cornelia Schulenburg (0203) 37 32 25 oder Elke Braun (0203) 66 20 90 wenden.